Ungefähr sechs Kilometer südlich von Potsdam, der Landeshauptstadt von Brandenburg, findet man die Gemeinde Caputh. Dieser ruhige und verträumte Ort wurde durch Albert Einstein, der in den Jahren 1929 bis 1932 in seinem Caputher Sommerhaus einen großen Teil des Jahres verbrachte, weltbekannt. Idyllisch direkt an zwei Havelseen gelegen, dem Templiner See und dem Schwielowsee, wobei der letztgenannte einer der schönsten Seen im Märkischen Land ist.
schreibt der deutsche Dichter Theodor Fontane (1819 -1898) in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" mit schwär- merischen Worten: "Der Schwielow ist breit, behaglich, sonnig und hat die Gemütlichkeit aller breit angelegten Naturen."
Es gehört zu den Perlen der Potsdamer Kulturlandschaft: Das Schloss Caputh mit seinem kleinen, aber feinen Garten. Aus dem bescheidenen Anwesen, das der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm seinem Generalquartiermeister Philip de Chièze vor mehr als 300 Jahren geschenkt hatte und nach dessen Tod der Kurfürstin Dorothea übereignete, entwickelte sich nicht zuletzt unter Friedrich III/I. dem ersten preußischen König, ein Lustschloss mit reicher Innendekoration und Ausstattung sowie einer barocken Parkanlage mit heute kaum noch vorstellbarem Reichtum an Skulpturen und Fontänen. Auch für den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. war das Schloss als Jagdresidenz interessant, und ihm verdankt es den Fliesensaal im Souterrain.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hat wegen des kunstgeschichtlichen und geschichtlichen Wertes seit 1990 um die Schloss- und Parkanlage gerungen, und als sie dann endlich 1995 übernommen werden konnte, alle Kraft daran gesetzt, Schloss und Park so schnell wie möglich zu restaurieren und dem Publikum zugänglich zu machen. So war die Eröffnung 1998 ein historischer Tag, nicht nur für die Gemeinde Caputh, sondern für alle Freunde der brandenburg-preußischen Kunst, denn zum ersten Mal in seiner jahrhundertelangen Geschichte wurden ein Teil des Hauses und der Garten Caputh öffentlich zugänglich.
Seit 1999 können nun nach Beendigung der Bau- und Restaurierungsarbeiten alle Schlossräume besichtigt werden. Der Rundgang führt durch den Fliesensaal mit seinen ca. 7500 blau-weißen holländischen Fayencefliesen aus der Zeit um 1720, den Festsaal, in dem heute auch Konzerte stattfinden und durch die Appartements der Kurfürstin Dorothea und die ihres Gemahls des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. sowie in die Porzellankammer mit ihren Kostbarkeiten.
Dieses schöne Schloß zeige ich Ihnen, verbunden mit einem Ortsrundgang mit Besichtigung des Heimathauses, Erklärungen über Einsteins Aufenthalt in Caputh und den anderer berühmter Persönlichkeiten, die hier ihren Wohnsitz wählten. An der gemütlichen Fähre vorbei geht es hinauf zum Belvedere auf dem Krähenberg oder hinunter zum romantischen Caputher See. Diese Tour kann man gut mit einer Schiffstour von oder nach Potsdam verbinden sowie in einem der idyllischen Lokale einkehren.